Während einer Trainerausbildung wurde eine Rettung simuliert.
Im Zuge dieser Rettung erlitt der Retter im Seil hängend einen epileptischen Anfall.
Ich habe selbst die Rettung durchgeführt, mit meinem Rettungsrucksack.
Im Rettungssack ist ein Seil mit Karabiner, darin vorbereitet ein ID und eine Bandschlinge. In die hängte ich den Verletzten ein, schnitt ihn ab und ließ ihn ab. Da mittlerweile ein Steiger unter dem Element hochgefahren war (der im Park vorhanden ist und den ich für Rettungszwecke "für alle Fälle" vorbereitet hatte) brauchte ich nicht mit dem Verletzten mitzufahren.
Kommentar:
Seit 25 Jahren arbeite ich in Hochseilgärten, aber jetzt hatte ich erstmals die Gelegenheit, das, was ich lehre, auch selbst in der Praxis auszuprobieren.
Es war auch gleichzeitig mein erster epileptischer Anfall, den ich in der Praxis erlebe. Auch hier konnte ich mein theoretisches Wissen anwenden.
Allerdings habe ich mich noch nicht damit auseinandergesetzt, wie ein solcher Anfall am Seil hängend abläuft.
Lernerfahrung
1. ich werde immer mit zwei Trainern arbeiten, auch wenn die Schüler schon Instruktoren sind. Zwei Tage vorher ist mein Assistent ausgefallen.
2. Auch wenn man nicht mit Zwischenfällen rechnet, lohnt es sich, die Rettunsgausrüstung gut vorzubereiten. Es war Glück, dass ich es gemacht habe, aus prinzipiellen Gründen.
3. Ich bin froh, dass ich Schneiden unzählige Male geübt habe. ich hätte keine Chance gesehen, den Verletzten zu entlasten. Habt Ihr schon einmal versucht, einen Epileptiker zu bändigen und gleichzeitig zu retten?
4. Die Idee, das ganze mit Redundanzseil durchzuführen (wie es zur Zeit von der ERCA propagiert wird) muss ich glatt ablehnen. Ich war froh, das so hinbekommen zu haben. Das Durcheinander der Seile und Schlingen war für mich schon ohne Redundanz ausreichend. Ich denke, ich habe die simpelste aller mir bekannten Methoden.